Durchsuchen nach
Month: Juli 2020

DER LEERE HIMMEL

DER LEERE HIMMEL

Ein Fotoprojekt zum Vogelsterben von Valérie Wagner

Ausstellung "Der leere Himmel"

In ihrem neuen Projekt Der leere Himmel nimmt die Hamburger Fotografin Valérie Wagner ein hochaktuelles ökologisches Thema in den Fokus: den dramatischen Vogelschwund, der in den letzten 30 Jahren analog zum weltweiten Insektensterben verzeichnet wurde und das Aussterben zahlreicher Vogelarten markiert.
Im Norddeutschen Vogelmuseum zeigt Valérie Wagner erstmals einen Auszug aus ihrem umfangreichen Projekt. Dabei stehen präparierte Exemplare der heimischen Vogelarten im Mittelpunkt, die aktuell besonders vom Aussterben bedroht sind. Die Objekte stammen aus der ornithologischen Sammlung des CeNak Hamburg und aus dem Norddeutschen Vogelmuseum.

Mit Der leere Himmel setzt die Künstlerin ihr zentrales künstlerisches Thema fort – die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt –, das sie neben anderen Projekten 2008 zu der Fotoserie ZEICHEN inspirierte. Für dieses Projekt wurde Valérie Wagner im selben Jahr mit dem Kunstpreis Ökologie ausgezeichnet.
Die Ausstellung wird von Juni 2020 bis Mai 2021 gezeigt.

Im Februar 2020 wurden neue Studien zum Vogelsterben in Europa veröffentlicht.
Der deutliche Rückgang heimischer Vögel auf Wiesen, Weiden und Äckern hält laut der Publikation „Vögel in Deutschland – Übersichten zur Bestandssituation“ weiter an. So haben beispielsweise die Bestände von Rebhuhn und Kiebitz seit 1992 um fast 90 Prozent abgenommen. Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, erläutert: „In den offenen Agrarlandschaften ist der Bestand an Brutpaaren über ein Vierteljahrhundert um etwa zwei Millionen zurückgegangen. Eine Trendwende zeichnet sich bislang nicht ab. Dies unterstreicht erneut die Dringlichkeit von Reformen in der Landwirtschaftspolitik.“
Die drastischen Zahlen zum Vogelschwund und der sichtbare Rückgang der Vogelarten waren für Valérie Wagner Anlass, ein künstlerisches Projekt zu diesem Thema zu entwickeln und Bilder für den Verlust und seine Folgen zu finden. Es geht der Künstlerin nicht darum, die Ursachen für das Vogelsterben aufzuzeigen, sondern einen Blick in die Zukunft zu wagen, also die jetzigen Entwicklungen wortwörtlich zu Ende zu denken: Wie sieht eine Welt ohne Vögel aus? Was verlieren wir?
Der Fokus der Künstlerin liegt auf den sichtbaren Folgen, die der Vogelschwund auf physischer Ebene bedeutet: ein leerer Himmel, ein stummer Frühling und der Verlust von Schönheit, Artenvielfalt und Lebensqualität.
Damit nimmt Valérie Wagner vorweg, was geschehen wird, wenn die Entwicklung nicht durch politische Entscheidungen zum Vogel- und Umweltschutz aufgehalten wird: kommende Generationen werden viele Vogelarten, die heute noch präsent sind, nur noch aus Zoologischen Museen kennen.
In insgesamt vier fotografischen Serien beleuchtet die Künstlerin unterschiedliche Facetten des Themas.
Im Norddeutschen Vogelmuseum zeigt Valérie Wagner nun 12 Bilder aus der Serie gefallen.

Mit Der leere Himmel setzt die Künstlerin ihr zentrales künstlerisches Thema fort – die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt -, das sie neben anderen Projekten 2008 zu der Fotoserie ZEICHEN inspirierte. Für dieses Projekt wurde Valérie Wagner im selben Jahr mit dem Kunstpreis Ökologie ausgezeichnet. Valérie Wagner lebt und arbeitet in Hamburg. www.valeriewagner.de

Am Freitag, den 18. September 2020 um 19.00 Uhr  ist die offizielle Eröffnung der Ausstellung „Der leere Himmel“ von Valerie Wagner und  ein Vortrag mit Prof. Matthias Glaubrecht: „Das Ende der Evolution“.
Matthias Glaubrecht, Jahrgang 1962, leitet als Evolutionsbiologe und Professor für Biodiversität das Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg. Er schreibt regelmäßig für Zeitungen und Zeitschriften und hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter „Am Ende des Archipels, Alfred Russel Wallace“ (2013).
„Dieses Buch ist ein Appell: Natur und Tiere brauchen unser Handeln. Jetzt! Sonst erwischt es am Ende auch uns.“ ARD „ttt“

(gemeinsame Veranstaltung der Buchhandlung „Die Schatulle“ und des Norddeutschen Vogelmuseums)